Naturkosmetik: Hautpflege mit gutem Gewissen? | Eltern.de

2023-02-05 17:45:29 By : Mr. Raymond Chou

Nicht alles was glänzt ist Gold – und nicht alles ist gut, nur weil es natürlich ist. Ihr seht sie im Regal stehen: die Glasflasche. Mit ihrer Naturkosmetik-Zertifizierung lächelt sie euch an. Ansagen wie "ohne Chemie", "natürlich" und "ohne Konservierungsstoffe" locken euren Blick näher. Beim genaueren Betrachten seht ihr "bio", "ohne Duftstoffe", "ohne Tierversuche" und dann auch noch "nachhaltig" – kann es noch besser werden? Mit gutem Gewissen legt ihr das Produkt in euren Einkaufswagen und seid überzeugt, etwas wirklich Gutes für euren Körper und die Umwelt getan zu haben. Alles Täuschung? Oder stimmt das wirklich?

Was verbindet ihr mit Chemie? Säuren, die die Haut verätzen? Irritationen, Entzündungen oder sogar Hautkrankheiten? Was macht Chemie zu unserem Angstgegner? 

Jedes kosmetische Produkt ist "Chemie". Egal wie natürlich die Inhaltsstoffe sind, oder wie schonend sie verarbeitet werden: Jede Creme und jedes Serum bestehen aus Ingredienzien, die (wie alles um uns herum) auf kleinster Ebene aus chemischen Strukturen bestehen. Die Herstellung einer Creme, also das Mischen von Wasser, Öl und einem Emulgator, ist eine chemische Reaktion. Die Frage, die wir uns stellen müssen ist also nicht "ist das Chemie?", sondern "ist die Chemie gut für mich und die Umwelt?". 

Öle und Fette, wie beispielsweise Sheabutter, Mandelöl oder Bienenwachs haben viele pflegende Vorteile für unsere Haut, Haare und Gesundheit. Pflanzen produzieren wertvolle Stoffe wie Antioxidantien (Vitamine und Polyphenole), aber eben auch Toxine wie ätherische Öle, mit denen sie sich vor Fressfeinden schützen. Nicht alles aus der Natur ist gut für unseren Körper. Denn überlegt mal: Man würde sich auch nicht einfach Zitronensaft als Gesichtsserum auftragen, nur weil es natürlich ist.

Hausmittel wie zum Beispiel Apfelessig, sind viel zu reizend für unsere Haut formuliert und können starke Irritationen und Entzündungen verursachen. Das gleiche gilt für Natron: Früher wurde es gerne in der Hautpflege verwendet. Aber nur, weil etwas eine lange Tradition hat, heißt das nicht, dass es gut für unsere Haut ist. Auch wenn unsere Omas bereits Seifen für ihre Körperpflege benutzt haben, weisen sie dennoch teilweise sehr aggressive Tenside auf, die unsere Haut zu stark entfetten und dadurch unsere Hautbarriere schwächen. Die Kosmetikindustrie hat sich weiterentwickelt – es gibt viel effektivere und mildere Kosmetika als Natron und Seife. 

Wenn man an Chemie denkt, muss man differenzieren. Die neusten Forschungen, wie zum Beispiel bestimmte Produktion- und Abfüllverfahren lassen erst zu, dass Produkte mit weniger "Chemie", zum Beispiel weniger Konservierungsstoffen auskommen. Wie ein Inhaltsstoff seine beste Wirkung entfaltet und wie er am schonendsten konserviert wird, erfährt man nur durch "Chemie". Auch wenn die Idylle einer kleinen Rührküche, in der Salben und Cremes hergestellt werden, verlockend ist: Diese Produkte wollt ihr euch lieber nicht auf euren Körper schmieren. Nicht sterile Bedingungen müssen mit mehr Konservierungsstoffen ausgeglichen werden, damit die Ausbreitung von Pilzen und Viren unterbunden wird. Ein Produkt, bei dem der pH-Wert nicht kontrolliert wird? Nein, danke! Eine gestörte Hautbarriere und Hautreizungen können die Folge sein.

Worauf ihr achten solltet, ist Transparenz und der wissenschaftliche Fortschritt einer Marke – und das ist keine Frage von Naturkosmetik oder herkömmlicher Kosmetik. 

Es gibt keine einheitliche internationale Definition von Naturkosmetik. Deshalb haben sich private Siegel und Zertifizierungen durchgesetzt, die den Einsatz einiger Stoffe einschränken, die bei konventioneller Kosmetik erlaubt sind. Es gibt verschiedene Naturkosmetiklabel-Organisationen, die sich in ihren Kriterien unterscheiden. Gemein haben die meisten jedoch, dass Inhaltsstoffe auf Erdölbasis, Silikone, genetisch veränderte Organismen, synthetische Fette, Öle und Duftstoffe verboten sind. 

Die genannten Ingredienzien sind in der Herstellung weniger umweltfreundlich und teilweise nur schwer in Gewässern abbaubar. Mineralöle und Mineralölderivate wie Paraffin werden aus Erdöl gewonnen, gereinigt und aufbereitet – so entstehen synthetische Öle, Wachse und Vaseline. Sie sind eine kostengünstige Alternative zu Pflanzenölen, die in Cremes schnell ranzig werden. Mineralöle lösen kaum Allergien aus und können den Wasserverlust der Haut (TEWL) unterbinden.

In aktuellen Untersuchungen wurden allerdings aromatische Kohlenwasserstoffe in Mineralölen gefunden (MOAH und MOSH), die potenziell krebserregend sind, wenn sie zum Beispiel über Nahrung in den Körper aufgenommen werden. Dies könnte bei Lippenstiften, aber auch bei Wundcremes auf offenen Wunden oder wunden Nippeln bei stillenden Müttern der Fall sein. Bisher wurde noch nicht abschließend bewertet, ob MOAH auch durch die Haut in den Organismus gelangt, da Mineralöl nur in die oberste Hautschicht eindringt. Harte Fakten, dass umstrittene Stoffe wie dieser für die Gesundheit des Menschen schädlich sind, fehlen bisher. 

Es macht also durchaus Sinn, auf manche in der Naturkosmetik verbotenen Inhaltsstoffe zu verzichten. Keine Frage: Jojobaöl ist ökologisch besser abbaubar als Mineralöl. Gerade im Bereich der dekorativen Kosmetik muss man sich bewusst sein, dass der Verzicht auf diese Stoffe Einfluss auf die Performance der Produkte hat. Der Lippenstift ist weniger geschmeidig, es gibt keine wasserfeste Wimperntusche und ohne Mikrowachse aus Mineralöl lässt sich Puder weniger geschmeidig verteilen und haftet schwächer. 

Es ist mittlerweile ein Trend, dass Marken mit "ohne" werben: ohne Silikone, Parabene, PEGs, Mikroplastik und Aluminium. Das Problem ist, dass es weitaus mehr bedenkliche Ingredienzien gibt, als die, mit deren Absenz geworben wird. Generell muss man unterscheiden, ob ein Inhaltsstoff schlecht für die Umwelt oder schlecht für unsere Hautgesundheit ist. Denn die deklarierten Inhaltsstoffe genießen manchmal einen schlechteren Ruf, als sie ihn verdienen. 

Bleiben wir beim Beispiel Silikone. Sie sind sehr gut verträglich, extrem vielseitig einsetzbar, verbessern die Texturen von Produkten und begünstigen die Wundheilung. Der Kritikpunkt an Silikonen ist, dass sie nur vorgaukeln würden, pflegend zu sein, aber es nicht wirklich wind, weil sie nur auf der Haut/ auf den Haaren aufliegen würden. Und das stimmt auch gewissermaßen – denn sie sind nicht pflegend, sondern okklusiv. Das bedeutet, sie wirken wie eine Art Dichtungsmittel auf unserer Haut, die ständig Wasser verliert (Transepidermaler Wasserverlust, kurz TEWL). Dadurch wird die Feuchtigkeit auf der Haut gespeichert, was die Wundheilung begünstigt.

Silikone sind also nicht pflegend, aber ist das schlecht? Sie machen genau das, was sie sollen. Schwierig wird es nur, wenn Marken ihnen andere Fähigkeiten zuschreiben, wie zum Beispiel eine Wirkung gegen Falten. Da Silikone keine pflegenden Eigenschaften besitzen, stimmt diese Aussage nicht. Was sie jedoch durch ihre Textur bewirken können, ist, Falten und Poren aufzufüllen. Dadurch erscheinen sie vorübergehend geglättet und kleiner. Es ist nicht die Schuld der Silikone, dass die Anpreisungen nicht eingehalten werden – es ist ein Kommunikationsproblem der Marken. 

Duftstoffe können Hautreizungen verursachen und zu Sensibilisierung führen. Synthetische Duftstoffe sind in Naturkosmetik verboten. Doch das macht keinen Unterschied: Der Körper erkennt nicht, ob ein Duftstoff synthetisch oder natürlicher Herkunft ist. Molekül bleibt Molekül – Duftstoff bleibt Duftstoff. Die Deklaration "ohne Parfüm", wie sie bei Naturkosmetik geläufig ist, bezieht sich meist auf synthetische Duftstoffe. Sie werden vor allem eingesetzt, um unangenehme Gerüche (wie zum Beispiel Alkohol) zu überdecken oder beim Kunden eine Bindung und Erinnerung zu schaffen. 

Die meisten Duftstoffe sind reaktive, instabile Moleküle, die unter Sauerstoff und UV-Licht zerfallen und Reaktionen auslösen können. Beim Zerfall werden sie radikal und greifen Zellen an, weil ihnen ein Elektron fehlt. Das reizt und irritiert die Haut. Jede Hautreizung stimuliert und erhöht die Talgproduktion, was zu Unreinheiten und fettiger Haut führen kann. Kinderärzte und Dermatologen empfehlen, bei Kindern und Babys keine Duftstoffe zu verwenden, weil das im frühen Alter zu einer Sensibilisierung führen kann.

Antibakteriell, aufhellend, entzündungshemmend: Ätherische Öle genießen einen sehr guten Ruf und Marken schreiben ihnen Wirkungen zu, die in der eingesetzten Konzentration nicht abrufbar sind. "Ganz reizend", findet das unsere Haut, denn sie bestehen zu mindestens 80 Prozent aus Duftstoffen. Der spannende, wirksame Teil ätherischer Öle kann problemlos synthetisiert werden – ganz ohne reizende Duftstoffe. Da Wirkstoffe wie Vitamin C erst ab einer bestimmten Konzentration (hier 0.6 Prozent) den gewünschten Effekt auf der Haut erzielen, ergibt es hier durchaus Sinn, nicht auf Naturkosmetik zu setzten. Denn würde man ein ätherisches Öl in dieser Konzentration einsetzten, würde es unsere Haut zu stark reizen. 

Konservierungsstoffe haben einen sehr schlechten Ruf bei Kosmetikprodukten. Manche Marken werben daher mit "ohne Konservierungsstoffe" – doch das stimmt nur bedingt. Denn es gibt keine wasserhaltigen Produkte, die ohne antimikrobiell wirksame Substanzen konzipiert sind. Doch lügen die Kosmetikfirmen dann? Nein, denn laut dem gesetzlichen Rahmen der Kosmetikverordnung (§3a) sind Konservierungsstoffe wie folgt definiert:

"Überwiegend" ist hier das entscheidende Wort! Denn es gibt viele Stoffe, die gleich mehrere Sachen auf einmal können: duften, gegen Pickel wirken, aber auch antibakteriell und/oder gegen Schimmel und Hefe wirken. Diese Substanzen nennt man multifunktionale Additive. Am häufigsten werden mehrwertige Alkohole (Polyole) in der Naturkosmetik eingesetzt, um zu konservieren. Hersteller verwenden also diese Stoffe, um zu konservieren, müssen sie aber nicht als Konservierungsstoff angeben, weil sie auch noch andere Fähigkeiten besitzen. 

Weil in der Naturkosmetik keine synthetisierten Inhaltsstoffe verwendet werden dürfen, greift sie also zu natürlichen Konservierungsmitteln. Das ist häufig Ethanol (zum Beispiel Weingeist). Und das ist wohl der größte Kritikpunkt von Dermatologen an Naturkosmetik: Dieser Alkohol kann die Haut reizen, austrocknend wirken und die Hautbarriere stören. 

Kosmetische Alkohole kann man in zwei Gruppen unterteilen: Die "Guten", die die Haut pflegen und rückfettend wirken und die "Schlechten", die die Haut austrocknen, die Zellen schädigen und zu vorzeitiger Hautalterung führen können. Ethanol zählt zur zweiten Gruppe, ebenso wie diese Stoffe auf der INCI-Liste: 

Sie können Hautkrankheiten (wie Akne) verschlimmern und sollten daher generell aber vor allem von Menschen mit unreiner, irritierter Haut vermieden werden. 

Mittlerweile gibt es moderne Methoden, mit denen Konservierungsstoffe reduziert werden können: Sterile Herstellungsverfahren, spezielle Abfüllanlagen und die Bestrahlung mit Licht bestimmter Wellenlängen senken beispielsweise die Grundkontamination der Kosmetikprodukte. Viel schlimmer als eine leichte Konservierung ist die Ausbreitung von Keimen und Pilzen in Kosmetikprodukten. Die Creme aus dem Tigel deshalb nie mit ungewaschenen Fingern entnehmen, am besten im Kühlschrank lagern und in der empfohlenen Zeit aufbrauchen. Generell gilt: Auf eine geringe Konservierung achten ist wichtig, ja. Aber noch wichtiger ist, welche Konservierungsstoffe verwendet wurden. Auch hier hat die konventionelle Kosmetik mehr und hautschonendere Möglichkeiten, als die Naturkosmetik. Trotzdem gibt es vereinzelt Naturkosmetik-Marken, die es durch wissenschaftlichen Vorsprung schaffen, auf Alkohol als Konservierung zu verzichten.

Ein Naturkosmetik-Label bedeutet nicht, dass die auch Marke nachhaltig ist. Wie beschrieben können die verwendeten Inhaltsstoffe in natürlicher Kosmetik besser abgebaut werden. Aber Nachhaltigkeit ist mehr als nur das: Ist ein Produkt in Hinblick auf zukünftige Generationen hergestellt worden? Dazu zählt auch der kontrolliert biologische und nachhaltige Anbau von Rohstoffen, faire Arbeitsbedingungen und auch der Verzicht auf Tierversuche. All diese Punkte sind nicht an ein Naturkosmetik-Label gekoppelt, weshalb oftmals eine gesonderte Kennzeichnung stattfindet. 

Es bleibt undurchsichtig: Wie es auch verschiedene Naturkosmetik-Zertifizierungen gibt, gibt es auch noch verschieden Bio-Label. Und es ist ganz und gar nicht egal, welches das Produkt ziert. Je nach Zertifikat ist nur ein bestimmter Teil der Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau. Das bekannte Nature-Siegel unterscheidet zwischen Naturkosmetik (kein Bio-Anteil verpflichtend), Naturkosmetik mit Bioanteil (70 Prozent der Inhaltsstoffe wurden ökologisch erzeugt) und Biokosmetik (95 Prozent Bio-Anteil). Eine erneute Untergliederung findet sich auch bei dem internationalen COSMOS-Siegel. 

Unterschieden wird außerdem zwischen dem Bio-Anteil von pflanzlichen Inhaltsstoffen und dem generellen Bio-Anteil aller Inhaltsstoffe. Achtet also bei der Auswahl eurer Produkte auch darauf, mit welchem Bio-Label sie versehen sind. Bei Naturkosmetik müssen beispielsweise 50 Prozent der pflanzlichen Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau stammen, aber nur 5 Prozent aller Inhaltsstoffe. Vorsicht auch bei Deklarierungen wie "99 Prozent natürliche Zutaten". Seit 2017 gilt Wasser laut der ISO Norm für Natur und Biokosmetik auch als natürliche Zutat. Und wenn das Produkt aus 99 Prozent Wasser besteht ...

Naturkosmetik ist nicht zwingend ohne Tierversuche. Die Kennzeichnung "unser Produkt wurde nicht an Tieren getestet" bedeutet nicht, dass es tierversuchsfrei ist. Denn auch wenn das konkrete Produkt nicht an Tieren getestet wurde, kann das dennoch auf einzelne Inhaltsstoffe zutreffen. Auch wenn die Marke selbst angibt "cruelty free" zu sein, trifft das nicht auch auf deren Kooperationspartner und Lieferanten zu. Ein genaues Auge ist also auch hier wieder gefragt. 

Eine Glasverpackung ist nicht unbedingt ein Zeichen für Nachhaltigkeit. Zwar kann sie unendlich oft recycelt werden, ohne an Qualität zu verlieren, durch ihr Gewicht ist der Transport jedoch energieintensiver als der von recyceltem Kunststoff. Achtet beim Kauf unbedingt auf eine recycelte und recycelbare Verpackung. Wenn es Glas ist, sollte es dunkel, also möglichst lichtundurchlässig sein, da UV-Strahlung die Produktqualität beeinträchtigt. Ebenso wie Sauerstoff – ein Airless Container mit Pumpspender ist für eure Hautgesundheit die hygienischste Alternative – gekippte und ineffektive Produkte wegzuwerfen ist nämlich auch nicht nachhaltig. 

Es dürfte keine Überraschung sein, dass der Anbau und Abbau von Rohstoffen nicht immer nachhaltig abläuft. Bei der Produktion von ätherischen Ölen werden beispielsweise sehr große Mengen Rohstoff benötigt, um sehr wenig Öl zu produzieren. Ihr solltet beim Produktkauf erneut auf die Markenphilosophie achten: Beziehen sie fair produzierte Rohstoffe? Entscheidend ist auch die Produktqualität – die Reinheit der Öle und auch die Gewinnungsmethode (kalt gepresst) sind wichtig für die Wirksamkeit. Erneut sind diese Kriterien unabhängig von einer Naturkosmetik-Zertifizierung. 

Wir halten fest: Der umweltbewusste Ansatz der Naturkosmetik ist gut, aber die daraus eingeschränkten Kosmetik-Formulierungen könnten besser für unsere Haut sein. Ein besonderer Dorn im Auge ist die Konservierung mit "schlechtem" Alkohol und der Einsatz von Duftstoffen, um dessen Geruch zu überdecken. Da in Naturkosmetik keine synthetischen Stoffe enthalten sein dürfen, fehlen uns Wirkstoffe – eine wirksame Konzentration an Vitamin C, A oder B3 können wir hier gar nicht finden. Wenn ihr also effektive Kosmetik, zum Beispiel zur Aufhellung von Pigmentflecken, zum Bekämpfen von Hautunreinheiten und zur Glättung kleiner Falten sucht, ist bei Naturkosmetik falsch. Wer denkt, dass synthetische Stoffe generell schlecht sind, liegt falsch – denn sie bringen das beste zum Vorschein und haben hautgesundheitsfördernde Eigenschaften.

Es gibt leider kein Zertifikat, auf das man sich voll und ganz verlassen kann. Deshalb müsst ihr selbst aktiv werden: Informiert euch, geht auf die Websites der Marken, schaut auf die Lieferketten, die Produktqualität und die Firmenphilosophie. Marken, die auf qualitativ hochwertige Inhaltsstoffe setzten und bei ihren Formulierungen nur das beste für die Hautgesundheit im Blick haben, nennt man clean, also sauber. Eine genaue Definition gibt es dafür nicht.Clean Beautybeschränkt sich nicht auf die Vorgaben der Naturkosmetik, weil ihnen dann der Zugang zu innovativen und wirksamen synthetischen Ingredienzien verwehrt bliebe: Wer möchte schon auf hautfreundliche Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Ceramide und so vieles mehr verzichten? 

Clean Beauty ist das beste aus beiden Welten, weil sie im Idealfall auf Mineralöle verzichtet und auf hochwertige Pflanzenöle, wie in der Naturkosmetik, setzt. Sie verzichtet auf Duftstoffe, die die Haut nur unnötig reizen. Sie ist mit wissenschaftlichem Hintergrund formuliert, wirbt nicht mit falschen Versprechungen und wäscht sich nicht grüner als sie ist.. Im besten Fall ist sie transparent, fair und nachhaltig. Weil es auch hier kein Zertifikat gibt, sucht man die Nadel im Heuhaufen. Clean-Washing ist der nächste Trend, auf den wir gerne verzichten würden. 

Marken, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben, sind:

Wichtig zu sagen ist, dass nicht auf jede Marke alle Kriterien zutreffen – die perfekte Marke, die jedem Anspruch gerecht wird, wird aber wohl auch nie gegründet werden. Es gibt auch immer einzelne Produkte anderer Marken, die den Clean Beauty Ansprüchen gerecht werden. Denn wenn wir eins gelernt haben ist es, dass man nichts in generell gut oder schlecht kategorisieren kann.